Bist du beweglich und sportlich?

Als ich vor vielen vielen Jahren das erste Mal in ein Pilates-Studio reinkam, um mich umzuschauen und zu informieren, war mein erster Eindruck, dass Pilates nur was für sehr sehr schlanke, sehr sehr bewegliche Frauen sei. Frauen, die ihren Körper akrobatisch bewegen konnten. Für Ballerinas eben 😉

Denn in dem Studio sah ich eben nur … Tänzerinnen.

Ich habe mich falsch am Platz gefühlt und bin enttäuscht und mit einem mulmigen Gefühl nach Hause gegangen. Ohne eine Stunde zu buchen oder mich für einen Kurs anzumelden.

 

Ich dachte: Pilates ist nix für mich.

 

Kannst du dir das vorstellen?

Denn heute bin ich ja selbst Pilates-Trainerin und führe mein eigenes Pilates-Studio. Das hätte ich zur damaligen Zeit aber auch nicht gedacht.

Zum Glück war meine Neugier größer und ich wollte mir doch noch ein anderes Pilates-Studio anschauen. Hätte ich mich damals von der allerersten Erfahrung in einem Studio verunsichern lassen, würde ich wahrscheinlich heute noch denken, dass Pilates nur was für bewegliche, fitte und schlanke Leute sei.

Und wäre ganz bestimmt nicht da, wo ich jetzt bin.

Es gibt wirklich viele Mythen rund um Pilates. Und einer davon ist, dass man erst beweglich und sportlich sein muss, um Pilates machen zu können. Und dieser Mythos hält sich seit vielen Jahren verdammt hartnäckig. Schlimmer ist: Er hält so viele Menschen davon ab, mit Pilates anzufangen. Beinahe hätte er ja sogar mich davon abgehalten.

 

Also, meine Antwort auf die Frage: Muss ich fit und beweglich sein, um Pilates zu machen, ist:

 

Absolut nicht.

Pilates holt dich genau dort ab, wo du stehst.

Vielleicht denkst du jetzt: Aber flexible und bewegliche Menschen haben es einfacher im Pilates.

Und soll ich dir etwas sagen: Nein.

In Realität ist es für sehr bewegliche Menschen schwieriger. Es sieht nur so aus, als wäre es für sie einfacher. Aber oft fehlt es genau diesen Personen an den connections, Verbindungen zwischen den einzelnen Muskeln. Oder sie brauchen deutlich länger, um diese Verbindungen und positiven Effekte zu spüren und zu sehen.

Sehr steife und unbewegliche Menschen werden dagegen ziemlich schnell Unterschiede spüren und merken, wie viel leichter und besser sie sich nach Pilates bewegen und fühlen. Und sie werden schneller die Verbindungen zwischen den kleinen Muskeln finden, die so wichtig im Pilates sind.

 

Und wenn du das jetzt liest und denkst: Na toll. Ich bin sehr beweglich, und jetzt?

 

Ich weiß genau, was du meinst. Ich bin nämlich auch sehr beweglich (aber ganz und gar keine Ballerina 😉 ). Wir müssen einfach noch härter arbeiten, um die Verbindungen zwischen Körper und Geist im Pilates zu finden und die Muskeln anzusteuern, um die es wirklich geht. Und um Fortschritte zu sehen und zu machen. Wir müssen anders trainieren, damit das Training uns herausfordert. Und manchmal dauert das etwas länger.

Denke immer daran: Pilates ist ein kraftbasiertes Ganzkörpertraining, das dir helfen soll, das Ungleichgewicht und die Dysbalancen in deinem Körper wieder auszugleichen. Es geht nicht um Dehnung. Sondern um Dehnung und die gleichzeitige Kräftigung der Muskeln.

Wenn du also sehr unbeweglich und unsportlich bist, hilft dir Pilates, um flexibler, fitter und beweglicher zu werden.

Wenn du sehr beweglich bist, hilft dir Pilates, stärker und kräftiger zu werden.

Wie sieht es bei dir aus?

Hattest oder hast du ein ähnliches Bild von Pilates, wie ich, als ich damals dachte, Pilates sei nur etwas für sehr bewegliche Menschen und Ballerinas?

Hinterlasse gerne einen Kommentar und lass es mich wissen. Oder hast du gerade eine bestimmte Person im Kopf, die genau das über Pilates denkt? Leite ihr den Beitrag gerne weiter ☺️

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